Sanft erneuern: Umweltfreundliche Restaurierung antiker Möbel

Ausgewähltes Thema: Umweltfreundliche Methoden zur Restaurierung antiker Möbel. Wir zeigen, wie Patina, Geschichte und handwerkliche Qualität erhalten bleiben, während wir Ressourcen schonen, Schadstoffe vermeiden und jedes Stück wieder liebevoll zum Leben erwecken.

Grundsätze der grünen Restaurierung

Statt aggressiv zu schleifen oder neu zu lackieren, respektieren wir Patina als sichtbare Zeitzeugenschaft. Das Ziel ist, Substanz zu bewahren, Schäden stabil zu sichern und die ursprüngliche Anmutung behutsam wieder lesbar zu machen.

Grundsätze der grünen Restaurierung

Wir bevorzugen natürliche Rohstoffe mit niedrigen Emissionen, kurzen Lieferwegen und transparenter Herkunft. Zertifizierte Öle, Wachse, Leime und Textilien senken die Umweltbelastung, ohne die historische Qualität eines Möbelstücks zu verfälschen.

Sanfte Reinigung und alte Schichten abtragen

Vor jedem Eingriff stehen Proben an unauffälligen Stellen, pH-Prüfung und fotografische Dokumentation. So verstehen wir Aufbau und Empfindlichkeit, vermeiden Überraschungen und können jeden Schritt später transparent nachvollziehen.

Mit Kernseife, destilliertem Wasser und vergälltem Ethanol lösen wir Schmutz und Fett kontrolliert. Baumwolltücher statt Scheuermittel, kurze Einwirkzeiten und sofortiges Abtupfen bewahren ursprüngliche Oberflächen chemisch möglichst unangetastet.

Ziehklingen, Bimsmehl und weiche Messingbürsten entfernen junge Lacke und Überzüge schichtweise. Feine Bewegungen, viel Geduld und gute Beleuchtung sind entscheidend, damit gewachsene Strukturen nicht flächig eingeebnet werden.

Natürliche Oberflächen: Öl, Wachs und Schellack

Dünn, warm und mehrschichtig: So dringen Öle in die Fasern, polymerisieren ruhig aus und betonen Zeichnung sowie Tiefe. Überschüsse sorgfältig abnehmen, sonst klebt die Fläche und altert fleckig.

Natürliche Oberflächen: Öl, Wachs und Schellack

Eine feine Wachsschicht schützt vor Feuchtigkeit und verleiht seidigen Glanz. Mit weichem Tuch auspoliert, entsteht eine natürliche Haptik, die kleine Kratzer verzeiht und leicht auszubessern bleibt.

Heiß verarbeitet, zieht tierischer Leim tief ins Holz, härtet stark aus und bleibt doch wieder anlösbar. Perfekt für Stuhlzargen, Furnierkanten und Verbindungen, die später erneut geöffnet werden könnten.

Stabile Reparaturen mit traditionellen Klebstoffen

Rosshaar, Jute und Kokos

Klassische Füllstoffe atmen, stützen und altern würdevoll. In Lagen aufgebaut, gebunden und verdichtet, ergeben sie Sitzflächen mit Charakter, die sich reparieren lassen statt vollständig ersetzt zu werden.

Stoffe mit Verantwortung

Leinen und Wolle aus zertifizierten Quellen, pflanzengefärbt und robust gewebt, passen stilistisch und haptisch. Sie vermeiden Mikroplastik, fühlen sich warm an und bleiben auch bei Gebrauch pflegeleicht.

Alte Federn, neue Spannung

Erhaltene Federkerne werden entrostet, neu gebunden und gleichmäßig gespannt. So bleiben Federkörbe nutzbar, während nur wirklich verbrauchte Komponenten ersetzt werden – ressourcenschonend und ehrlich.